London Eye_Gerüst

London Eye – Nur Riesenrad oder doch ein bisschen mehr?

Seit 15 Jahren dreht das London Eye nun schon seine Runden auf der Südseite der Themse. Direkt gegenüberliegend von Houses of Parliament mit Big Ben und perfekt eingebettet zwischen dem Southbank Center mit Theater und Musik, dem Jubilee Garden, der Waterloo Station und der County Hall, die ebenso viele touristische Attraktionen, wie das Sealife, anbietet.
Ist eben ein Riesenrad. Ein durchaus gigantisches zwar, aber dennoch ein Riesenrad, dachte ich bisher und war nicht wirklich überzeugt, ob ein Besuch bzw. eine Fahrt wirklich lohnt.

Aussichtsmöglichkeiten gibt es diverse in London und das Ticket für das London Eye mit 20 Pfund in der günstigen Variante ist auch nicht gerade ein Schnäppchen. So bin ich also immer wieder drumherum geschlichen, denn aufgrund der prominenten Lage und mittlerweile auch zu einem Wahrzeichen von London geworden, kann man das Riesenrad eigentlich nicht wirklich ignorieren.

Wahrzeichen einer großen Stadt ist ja meist gleichzusetzen mit Menschenmassen. So auch hier. Dies erkennt man wahlweise am Internetauftitt und der Entscheidung an welchen Tag und welche Uhrzeit man fahren möchte und dabei jedes Fünkchen Spontanität im Keim erstickt. Oder einfach an den Menschenschlangen vor dem Ticketschalter.

Es ist Samstagabend, 20.30 Uhr im Juni, es ist noch hell, der Himmel ist klar. Wir wagen das Unmögliche und gehen spontan hin, denn jetzt muss es einfach sein! Ich will wissen, was es auf sich hat und warum viele Besucher so positiv darüber berichten.

Es heißt das London Eye hat mehr Besucher im Jahr als das Taj Mahal oder die Pyramiden von Gizeh. Nämlich 4 Millionen. Liebes London, schon mal in die Statistik vom Oktoberfest in München geschaut? 2014 kamen 6 Millionen Besucher auf die Wies´n – in 2 Wochen! 🙂

Trotz des perfekten Wetters, ergattern wir ohne großes Warten Tickets und im Schritttempo geht es in Schlangen immer näher zu den Kapseln. Die Kapseln halten nicht an, sondern ziehen langsam zum Ein- und Aussteigen, wie bei einem Paternoster, an der Plattform vorbei.

London Eye_Big Ben

Keine 15 Minuten später steigen wir mit gut 20 anderen Leuten in eine Glaskapsel. 32 davon hängen am Gerüst und stehen für die 32 Boroughs, also Stadtviertel, von London.

London Eye_Kapsel

Gemütlich geht es voran und ich finde es wirklich geräumig. In der Mitte eine Bank zum Sitzen, ansonsten kann man sich frei bewegen und den Blick von 360 Grad genießen. Natürlich möchte jeder ein Foto mit einem bestimmten Hintergrund und blockiert vielleicht so mal die Sicht. Aber die Runde dauert 30 Minuten, so dass ich wirklich alles in Ruhe und sehr ausgiebig betrachten kann.

London_Southbank_Center

Nach Osten kann man das Southbank Center mit der bunten Lichtinstallation, die markante schlanke Spitze des Shard und den Walkie Talkie erkennen. Auf der anderen Seite der Themse die Kuppel von St. Pauls.

Nun sind wir ganz oben, in 135 Metern Höhe. Das London Eye ist nicht der höchste Bau, diesen Platz hat bisher immer noch der Shard inne. Dennoch fühlt es sich verdammt hoch an. Durch die Glaswände und ohne Rohre oder Gestelle oder Absperrungen, steht man hier sehr frei. Als könnte man direkt springen.
Bei guter Sicht reicht der Blick 40 km weit und man kann der Queen direkt zuwinken, wenn sie gerade in Windsor Castle ist. Deutlich näher, nämlich genau gegenüber, liegt der Buckingham Palast, Trafalgar Square und die umliegenden Royal Parks.
Es geht wieder abwärts und bisher habe ich noch nie einen so guten Blick auf Houses of Parliament und Big Ben werfen können.

London Eye_Westminster

Wir steigen aus und sind begeistert. Natürlich hat das Wetter perfekt mitgespielt und das muss es auch. Die Zeit war zur Dämmerung richtig gewählt, denn selbst in den 30 Minuten hat sich die Stimmung durch das Licht ständig verändert und in der Stadt sind nach und nach die Lichter angegangen.
Ja, ich sage definitiv Daumen hoch und absolut empfehlenswert. So einen weiten Blick, gepaart mit einem Gefühl von Freiheit, hatte ich bei anderen Aussichtspunkten bisher nicht..

London Eye_Rückansicht

Aufgemerkt 1:
Öffnungszeiten für das London Eye: 10:00 bis 21:30 (im Winter kürzer)

Aufgemerkt 2:
Am schönsten ist ein Fahrt mit dem London Eye zur Dämmerung

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Ein Gedanke zu “London Eye – Nur Riesenrad oder doch ein bisschen mehr?

  1. Gebhard schreibt:

    Auch ich hatte bisher einen großen Bogen um das London Eye gemacht, aber beim nächsten London-Besuch sicher nicht mehr. Danke Dani

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