Sir John Museum

13. Tag London – Sir John Soane’s Museum, ein Museum im Museum

Nach 2 Tagen ohne Erkundigungstouren, juckt es mich wieder in den Beinen. Ich muss raus und Neues entdecken. Allein um die Wohnung in Holborn herum gibt es noch Einiges zu sehen. Ziel ist heute das Sir Johns Soane´s Museum. Mein Spazierganz führt mich aber zunächst durch das Lincoln´s Inn.

Ein großes Areal aus dem 14. Jahrhundert mit diversen Gebäuden, Kirche, einigen Plätzen, Springbrunnen und englischem Rasen selbst im Winter. Damals wie heute wird das Inn von Anwälten und Jura Studenten genutzt. Da haben sie sich wirklich ein schönes Plätzchen ausgesucht.

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Direkt neben dem Lincoln´s Inn versteckt sich hinter unscheinbarer Fassade das Sir Johns Soane´s Museum.

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Man würde direkt vorbeigehen, wenn man die Adresse nicht kennt oder einem der Mann an der Tür nicht auffällt, der mit Melone nicht ganz zeitgemäß gekleidet scheint.
Übrigens: die Melone kommt aus London. Südlich der Themse, in Southwark, wurde sie 1860 zum ersten Mal hergestellt.

Der Melonen-Träger begrüßt mich freundlich und öffnet mir die Türe. Bevor ich meine Zeitreise zurück in die Jahre 1813 bis 1837 antreten darf, müssen wir uns erst noch mit profaneren Dingen auseinandersetzen: Meiner Tasche. Diese muss in eine Plastiktüte, sonst darf ich nicht weiter. Dabei wurde nicht berücksichtigt, dass nicht jede Frau nur mit kleinem Handtäschchen unterwegs ist.
Es hilft nichts, mein großer Lederbeutel muss in die kleine Plastiktüte. Wir versuchen also das Runde ins Eckige zu bringen. Der Melonenträger ist hierbei sehr behilflich. Während ich stopfe, schüttelt er die Tüte und ich überlege, ob irgendwas in der Tasche ist, was dieses Prozedere vielleicht nicht überstehen könnte…

Geschafft!

Das Haus an sich ist schon ein Museum. Sir John war Architekt und Kunstsammler und hat jede Menge an Bildern, Skulpturen, Nippes, selbst einen Sarkophag über die Jahre zusammengesucht. Da der Platz nicht ausreichend war, hat er weitere Häuser mit seinem verbunden und zusätzliche Böden eingezogen. Im Galerie-Zimmer kann man die Wände „umblättern“, damit vorne und hinten Platz für Gemälde geschaffen werden konnte. Dabei hat er immer die richtige Beleuchtung von oben oder seitlich durch die Innenhöfe bedacht.
Dennoch, das Haus platzt fast aus allen Nähten, man sieht kaum freie Wand und teilweise muss man seitlich die Gänge entlang gehen, da an beiden Wänden Dinge hängen, die man auf keinem Fall herunterreißen möchte.
Für Menschen, die an Klaustrophobie leiden, ist dieser Ort sicherlich nichts. Für alle anderen absolut empfehlenswert. Ich habe bisher etwas ähnliches noch nicht gesehen.Ein wirklich äußerst ungewöhnliches und beeindruckendes Museum.

Leider waren Fotos nicht erlaubt. Aber wie in jedem guten Museum, gibt es auch hier einen Souvenir Shop, durch den man durchgeschleust wird, bevor man das Museum verlassen kann.
Die Fotos auf den Postkarten sind nicht gerade Meisterwerke, aber es reicht um einen Eindruck zu erhalten

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Aufgemerkt: Am ersten Dienstag im Monat öffnet Sir John Museum von 18 – 21 Uhr und wird nur mit Kerzen beleuchtet

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