Mit dem Zug eine Stunde nördlich von London liegt Cambridge. Ziel unseres heutigen Ausflugs. Ich bin gespannt auf die Stadt, die für mich in erster Linie für Universitäten steht. Man kennt das ein oder andere Foto. Gepflegt, natürlich; alte Gemäuer, enge Gassen, englischer grüner Rasen dazwischen.
Zunächst einmal müssen wir aber erst noch hinkommen… Wir erleben was uns Engländer in Bezug auf ihre Züge erzählen. Sie sind sehr unzuverlässig und fahren selten zur erwarteten Zeit. Die letzten Male hatte es immer gut funktioniert und ich konnte nie so recht nachvollziehen was gemeint war.
Wir sitzen also im Zug, bereit für die Abfahrt. Nichts tut sich. Irgendwann kommt eine Durchsage, die man nicht so recht versteht. Ich habe nicht den Eindruck, dass es irgendjemanden im Zug auch nur im geringsten interessiert. Also bewegen wir uns auch nicht.
Nächste Durchsage. Irgendwas mit Signalen und Problemen. Wieder keine Reaktion von den Mitreisenden.
Wir warten weiter.
Neue Durchsage wiederholt das vorher Gesagte. So grundsätzlich wäre es noch interessant zu wissen, ob und wann es weitergeht. Nichts.
Wir warten weiter. Und warten und warten.
Ah, eine neue Durchsage. Diesmal mit dem Hinweis, dass der Zug jetzt irgendwie komplett ausfällt und umsteigen auf einen anderen anderen Zug angebracht wäre. Gut, dass hier fast stündlich Züge nach Cambridge gehen, so dass wir zwar etwas verspätet, aber immerhin ans Ziel kommen.
Und es lohnt sich!
Cambridge ist wirklich ein sehr nettes, schnuckliges und – wie ich dachte – äußerst gepflegtes Städtchen. Man kann auch meist durch die Innenhöfe und Anlagen der vielen Unis gehen, manchmal auch in Zimmer hinein lugen und bekommt so etwas Einblick und ein wenig Gefühl wie es wohl hier zum Studieren ist.
Was den Venezianern die Kanäle, ist die Cam für die Engländer…O sole mio…
Die Nacht bricht über der Stadt herein und die alten Gemäuern werden plötzlich bunt. Angestrahlt von Licht, das die Farben wechselt oder Projektionen von Bildern und Zeichnungen verleihen der Stadt so eine ganz andere Optik. Mit den vielen Türmchen ein bisschen wie 1000 und 1 Nacht.
Es findet gerade das e-luminate Festival. Vereint sollen dabei Kunst und technische Aspekte und dem Betrachter neue Sichtweisen eröffnen.