Mit dem Bus bereisen wir heute zwei Klassiker in London. Stonehenge und Bath. Früh geht es los, der Bus ist bis auf den letzten Platz besetzt. Gute zwei Stunden dauert die Busfahrt bis zu unserem ersten Stop.
In Zweier-Reihen wackeln wir alle brav dem gepunkteten Schirm hinterher.
Perfekt auf den Tourismus ausgerichtet, erwartet uns das Stonehenge Besucherzentrum mit Museum, Souvenir Laden und alles was sonst noch so gebraucht wird. Hochgezogen auf der grünen Wiese, denn Stonehenge ist tatsächlich in the Middle of nowhere.
Wir haben 40 Minuten für den Besuch der Steinkreise, denn es wartet ja noch Bath auf uns. Ein bisschen gedrängt fühlen wir uns, aber so ist das nun mit organisierten Reisen. Dennoch, die Zeit ist ausreichend.
Ich versuche in mich hineinzuhorchen. Der über zig Tausend Jahre alte Grabstätte wird etwas mystisches und energetisches nachgesagt. Spüre ich vielleicht irgendeine Art von Energie?
Das einzige was ich sicher spüre, sind Menschen direkt hinter mir, die ein Foto von den Steinen machen möchten und ich scheinbar im Wege stehe.
Obwohl es reichlich Platz gibt, ist einem der Weg vorgegeben, auch die Richtung. Mit Sicherheitsabstand zum Schutz der Steine, wie es heißt. Zu viele Menschen haben sich in der Vergangenheit an der Steinen in Form von Farbe, Kaugummi und Gravierungen verewigt. Und als eines der UNESCO Kulturerbe soll die ursprüngliche Stätte natürlich soweit und so lange als möglich bewahrt werden.
Dennoch, die aufgestellten und ausgerichteten Steine sind beeindruckend. Man fragt sich, wie diese bei der Größe und dem Gewicht über eine solche Distanz (denn sicher ist, dass es diese Art von Steine hier nicht gab und gibt) und an ihren Platz gebracht werden konnten. Theorien gibt es verschiedene, Einigkeit welche es sein könnte, aber nicht.
Ich belächle immer diese Touri-Züge, die man anstelle von Bussen für kleine Seigthseeing-Runden nehmen kann. Albern, denke ich da immer bei mir. In sowas würde ich mich ja nie reinsetzen. Ja…ähmmm…sag niemals nie…
Immerhin wird dieser von einem Land Rover gezogen und nicht von einer elektrischen Lokomotive 😉
Zurück im Besucherzentrum kann man sich selbst an einem Stein, entsprechend der Größe wie gesehen, versuchen. Ziiiiiieeeehhhhh!!!
Weiter geht es mit dem Bus nach Bath, direkt am Fluss Avon gelegen.
Berühmt ist das Städtchen vor allem durch das römische Bad, das noch relativ gut erhalten, besichtigt werden kann. Abgesehen von den Römern, wussten auch spätere Eroberer die heißen Quellen zu schätzen. Und auch heute noch, allerdings in einem neuen Badekomplex :-), ist Bath ein Kurort.
Für 14 Pfund fast ein Schnäppchen, denn es gibt den Audio-Guide umsonst dazu, sehen wir uns als erstes das Römische Bad an.
Modelle zeigen die ursprüngliche Ausmaße der Badeanstalt. Sehr geräumig und wie man es von den Römer erwartet, clever durchdacht. Doppelte Böden, durch diese das heiße Wasser geleitet wurde, damit darüber ein Dampfbad entstand. Es beeindruckt mich, wie viel hier tatsächlich noch zu sehen und erkennen ist, bedenkt man die lange Zeit und viele Kriege. Der Guide unterstütz die Vorstellungskraft, welches Becken für was genutzt wurde und in welcher Reihenfolge der römische Badespass damals ablief.
Das Hauptbecken hält immer noch das Wasser, seit 2.000 Jahren bei 35 Grad. Es dampft, riecht etwas modrig, sieht unappetitlich grün aus. Mich würde es nicht direkt zum Bande einladen. Um so lustiger das Schild am Rande des Beckens mit dem Hinweis nicht aus dem Becken zu trinken…