Wales Teil 2: 1.400km Coastal Path – Wenn das Meer ruft

Wildromantisch ist Wales Küste. 1.400km schmaler Wanderweg wickelt sich um die von der Natur vorgegebene Silhouette der Küste. Es geht leicht bergan und bergab. Nichts versperrt die Sicht. Auf der einen Seite fällt die Küste steil ins wunderbar blau-türkise  Wasser, auf der anderen Seite liegen grüne Wiesen, gesprenkelt mit weißen und lila-farbenen Blumen. 2012 „eröffnet“,  ist er der weltweit längste kontinuierliche Küstenpfad.
Die ersten Tage in Wales verbrachten wir im Norden im  Snowdonia Nationalpark. Jetzt geht´s auf nach Osten und zwar in den Ort St. Davids.

Bildschirmfoto 2016-05-26 um 17.16.15

St. Davids ist mit gut 1.500 Einwohnern die kleinste Stadt in England. Die geringe Einwohnerzahl machen sie mit einer gigantischen Kathedrale wett. Um die herum sammeln sich, neben Kühen auf der Wiese,  die wenigen Häuser.

Aufgrund der Kathedrale und der „strategisch“ sehr guten Lage von St. Davids finden sich auch zahlreiche Touristen ein. Das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten, vor allem an Bed&Breakfests ist relativ groß. Hingegen ist die Auswahl an Pubs und Restaurants sehr überschaubar, was bei einigen wenigen Tagen Aufenthalt ok ist.

Absolut zu empfehlen ist das Bed&Breakfest Bryn Awel von Pete und Jane. Aus London stammend, haben sie der Stadt und der Hektik den Rücken gekehrt und vor ein paar Jahren dieses liebevoll eingerichtete B&B mit 4 Zimmern aufgebaut. Beim Frühstück mangelt es an nichts. Sonderwünsche werden gerne erfüllt, die befreundete Bäuerin bringt frische Eier und wenn man möchte wird ein Lunch-Paket zusammengestellt,  das einen über die härtesten Zeiten bringen würde. Ein netter Plausch, Tips und die aktuellsten Wetterdaten gibt es zudem.

Coastal Path Wanderung von St. Davids nach Newgale
Der Ort ist, wie gesagt, wirklich ideal gelegen. Wir können unsere Wanderungen direkt zu Fuß von unserem B&B starten. Nach ca. 20 min. erreichen wir einen „Einstieg“ in den Wanderpfad. Nicht, dass es viele Varianten des Weges gäbe, zur Sicherheit gibt es dennoch Schilder, die mit einer Eichel dem Coast Path in beiden Richtungen anzeigen.

Heute laufen wir nach Osten mit der Endstation Newgale.

Idyllisch ist es hier. Fast schon meditativ den schmalen Pfad zu folgen. Selten sieht man andere Wanderer.

Einen kurzen Zwischenstopp legen wir in Solva ein, ein kleiner Ort mit Hafen, der sehr niedlich in einer Bucht liegt. Bei Ebbe liegen die Boote auf der Sandbank auf, bei Flut und schönen Wetter bietet die Bucht vom Coast Pfad kommend ein unfassbar schön-kitschiges Fotomotiv (da bei uns weder der Wasserstand noch das Wetter gepasst hat, ist leider kein entsprechendes Foto vorhanden …)

Der Wetter verschlechtert sich zunehmend. Ohne Regenjacke sollte man hier besser nicht aus dem Haus gehen, wobei es immer mal wieder nur nieselt.

In Newgale angekommen kehren wir erst einmal in den einzigen Pub, Duke of Edinburgh, am Strand ein und stärken uns von der Wanderung.  Der Strand mit knapp 5km Länge „versteckt“ sich hinter einem künstlich aufgeschütteten Steinwall, der bei den Gezeiten und Stürmen das Wasser abhalten soll. Wer surfen möchte und kann, ist hier auf jeden Fall richtig.

Das Wetter (und die Wassertemperatur) lädt nicht wirklich zum Baden oder weiter verweilen ein und wir wollen noch den „Pendel-Bus“ erwischen, der Wanderer und Einwohner entlang der Küste zu den entsprechenden Orten bringt. Eine vorherige Recherche, wann welcher Bus fährt ist dringend anzuraten, denn diese fahren teilweise nicht sehr häufig am Tag.

KATEGORIE
Anspruch
Dauer
Gastronomie
Karte
BEWERTUNG

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Bewertung_2_Sterne

 

HINWEISE
Einfacher Pfad mit Ab-/Aufstiegen Meer/Pfad
17 km, ca. 4 Std. Wanderung
In Silva und Newgale (Café, Pubs)
Pfad-Verlauf

 

Coastal Path Wanderung von St. Davids über Whitesand Beach nach Caerfai Beach
Wie ausgewechselt ist das Wetter. Blauer Himmel, Sonnenschein und ein paar harmlose weiße Wölkchen. Perfekt für eine Wanderung mit Bootsfahrt.

An diesem Tag gehen wir den Pfad in die anderen Richtung und zwar nach Westen. Wir starten am Whitesand Beach. Palmen gibt es zwar keine, aber in der Tat einen weißen und feiner Sandstrand. An diesem beliebten Surfer-Spot tummeln sich Schüler, bei denen offenbar ein Surfkurs heute auf dem Sportprogramm steht.

Weiter geht es dem Pfad folgend, bis wir in St. Justinian bei der St. Davids Lifeboat Station angekommen sind. Es ist nicht gerade eine Augenweide wie neben der alten, verrosteten Station die Neue in der Natur steht. Die Gewässer und Strömungen sind allerdings nicht zu unterschätzen und so hat das Rettungsteam durchaus ihre Wichtigkeit und oft einen Einsatz.

Wir wollen aber niemanden retten, sondern ganz schlicht Boot fahren und zwar um die Insel Ramsey herum, die der Küste vorgelagert ist. Ein Vogelparadies sei sie. Man könne auch Robben sehen und Delphine. Delphine? Na, das interessiert uns allemal!

Mit 5 anderen besteigen wir das Boot und los geht´s flott zur Insel hinüber. Allerlei Interessantes erfährt man zur Insel und Tierwelt, aber auch kuriose Naturphänomene. Zum Beispiel, dass bei entsprechenden Gezeiten Felsen vor der kleinen Insel so das Meer „teilen“, dass man verschiedene hohe Wasserspiel hat. Leider können wir das Phänomen nicht mit eigenen Augen sehen, aber zumindest die herausragenden Felsen (Bild re.u.), die dafür verantwortlich sind.

Gesehen haben wir aber dafür tatsächlich Robben. Wenn man das Bild rechts oben sehr genau betrachtet, erkennt man die Tiere in der Höhle liegen. Und Delphine. Kleinere Exemplare als in wärmeren Gefilden und nicht ganz so neugierig und zutraulich, aber  sie haben das Boot dennoch mit ein paar Sprüngen begleitet.

Eine schöne Abwechslung zum Wandern war der Bootsausflug und absolut empfehlenswert. Wer mehr Zeit hat, kann daraus auch einen Tagesausflug mit Aufenthalt auf der Insel machen.  Anbieter gibt es ein paar, die mehr oder weniger zum gleichen Preis auch ein recht identisches Angebot haben.

Wir wandern weiter und beenden unsere Rund-Tour in unserem B&B.

KATEGORIE
Anspruch
Dauer
Gastronomie
Karte
BEWERTUNG

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HINWEISE
Einfacher Pfad mit Ab-/Aufstiegen Meer/Pfad
22 km, ca. 5.20 Std. Wanderung
Whitesand Beach (Kiosk/Café)
Pfad-Verlauf

 

Auch diese drei Tage sind nun leider schon wieder vorbei. Faszinierend die Erinnerung erst vor kurzem auf Fels geklettert zu sein und jetzt – fast mediterran – Meer und Sandstrände gesehen zu haben, die man nicht in England vermuten würde.

 

Teil 3 unserer Reise und somit die letzten Tagen in Wales brechen an. Es geht in den Brecan Beacon. Ob das Wetter weiterhin so großartig und England-Untypisch  bleibt? Ich hoffe es sehr, denn ich will viele Sterne sehen. Wann kommt man schon mal in ein Lichtschutzgebiet?!

Und wer den Teil 1 unserer Reise in den Snowdonia Nationalpark verpasst hat, der kann hier ebenso (nach-)lesen.

 

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