ENO

43. Tag London – La donna é mobile in der English National Opera

Heute Abend wird es intellektueller. Zu bieten hat London neben diversen Musicals auch einige Opern- und Theaterhäuser. Wir haben uns für die ENO entschieden, die English National Opera. Nicht wegen der Oper selbst, wir sind hier pragmatischer reingegangen. Es sollte etwas Italienisches sein. Man sagt, es ist leichtere Kost und geht bei weniger eingefleischten Operngängern besser ins Ohr. Die Karte auch nicht zu teuer, in naher Zukunft stattfinden und 2 Stunden nicht überschreiten.
Das hat die Auswahl dann auf eine Oper beschränkt: Rigoletto. Prima, davon hat man schon gehört, ein Lied kennt man auch. Passt!

In der ENO angekommen, trennt sich dann optisch erst einmal die Spreu vom Weizen. Mit ansteigendem Rang, sinkt die Kleiderordnung und der Altersdurchschnitt. Verwundert auch nicht, denn unten kostet die Karte knappe 300£, oben nicht mal 30£. Man sollte von guter Kondition sein, denn es sind einige Stufen bis ganz nach oben, und schwindelfrei ist ebenfalls von großem Vorteil. Ein kleiner Hintern ebenso, denn die Sitze würde ich bestenfalls als schmale Notsitze bezeichnen, wenn auch schön durchgesessen weich. Mit einer Körpergröße unter 1,50m schont man(n) zudem beim Sitzen die eigenen Kniescheiben und den Rücken des Vordermanns.
Wir schichten uns also in die Reihe und machen es uns so richtig gemütlich.
Der Blick schweift durch die Oper….schon schön…

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Es geht los….und ich bin überrascht. Ich hatte eigentlich mit etwas Italienischem gerechnet, aber die Oper ist auf Englisch, zur Sicherheit noch mit englischem „Über-Titel“.
Das mit den Texten ist so eine Sache. Ähnlich wie bei den Untertiteln in Filmen kriegt man entweder vom Text oder vom Film Teile nicht mit.
Erschwerend kommt dazu, dass sie teilweise extrem schnell singen und ich kaum hinterher komme den Text zu lesen, diesen dann zu verarbeiten, dabei noch ein Auge für die Bühne zu haben und die Musik auf mich wirken zu lassen.
Nach einer halben Stunde kapituliere ich und beschränke mich auf die Musik und die Sänger. Im Grunde werden die Geschichten ja auch immer aus den gleichen Zutaten gemacht…Mann, Frau, Liebe, Rache, Verschwörung und am Ende stirbt mindestens einer. Manchmal der Gute, manchmal der Böse…

Es klingelt zur Pause. Alle stürmen zur Bar um sich die Kehlen zu ölen, so auch wir. 15 Minuten sind kurz, wenn man davon 10 Minuten angestanden hat und unsere Gläser sind noch lange nicht leer bevor es weitergeht. Aber da der Engländer Meister des Anstehens ist und das auch hier mit ins Kalkül nimmt, gibt es eine Lösung für unsere halbvollen Gläser: Plastikbecher für den Opernsaal. Nicht gerade stilvoll, aber wenn das Licht ausgeht und die Vorstellung weitergeht sieht es eh keiner mehr.

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